Nachdem das Land eine Reform des Grundschulessens gestemmt hat, muss jetzt an die Oberschulen gedacht werden. Einige Caterer haben bereits die Preise für die Oberschulen erhöht. Eine logische Schlussfolgerung, wenn man sich die Entwicklung zu Festpreisen in der Grundschule anschaut. Eine soziale Abfederung für Familien, die sich diese Preise nicht mehr leisten können, wäre angebracht. Aber bitte nicht so, dass wieder eine europaweite Ausschreibung nötig wird und ein kompliziertes Punktesystem mit Ersatzjurys für unnötige bürokratische Komplizierung und Unmut an den Schulen sorgt.
Lesen Sie selbst den Wunschzettel einer Aktiven aus der LEA-Essens-AG! Übrigens: Dutzende von Wunschzetteln, die der LEA erhielt, bezogen sich nur aufs Essen, überhaupt eine Mensa, bessere Qualität, mehr Mitbestimmung, eigene Küchen etc. Hier gibt es also noch viel zu tun!
Lassen Sie sich Glühwein und Plätzchen schmecken, während Sie über die Reform des Oberschulessens nachdenken!
Ihre
Lieselotte Stockhausen-Doering
Essen an Oberschulen muss attraktiver werden und bezahlbar bleiben
Der Schultag für Oberschüler ist lang und endet in der Regel nicht vor 14.30 Uhr, oft sogar erst um 16.00 Uhr. Um einen solchen Tag, der Konzentration abverlangt, zu überstehen, sollte ein gesundes und vollwertiges Essensangebot die Regel sein. Zumal die Schüler bis zur 10. Klasse das Schulgelände nicht verlassen dürfen. Einige Oberschulen in Berlin besitzen nicht einmal eine Mensa; andere weisen diese vor, finden aber keinen Caterer, da zu wenig Schüler an den Schulen Essen würden.
Um das Essen für Oberschüler attraktiver zu gestalten müssen selbstverständlich an Jugendlichen orientierte Konzepte entwickelt werden. Die Essensangebote müssen für Heranwachsende attraktiver und vielfältiger in Geschmack und Auswahl sein. Frischeangebote wie Salat- und Gemüsebars mit Selbstbedienung zeigen an einigen Schulen schon, dass dort auch die Oberschüler gerne ein Mittagessen einnehmen.
Gesundes Essen an Oberschulen wird zwischen 3,25 und 3,75 kosten. Diesen Beitrag müssen Berliner Eltern an Oberschülern alleine aufbringen, auch an Ganztagsschulen. Daher fordern sie eine soziale Abfederung. Für Familien, deren Kinder Sekundarschulen, Gymnasien und Oberstufenzentren besuchen, gibt es in Berlin keine finanzielle Unterstützung für ein Mittagessen. Dies ist nicht nachzuvollziehen, da Essen für Kita- und Grundschulen, als auch für Studierende und in Kantinen des öffentlichen Dienstes subventioniert werden.
Sandra Trutti-Schramm