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Montag, 16. Januar 2012 02:30 - Von Regina Köhler
Die Gefahr, dass bereits bewilligte Mittel zur Schulsanierung wie berichtet verfallen könnten, sorgt für große Aufregung bei Eltern und Bildungspolitikern. Der Vorsitzende des Landeselternausschusses, Günter Peiritsch, sagte, Berlin könne es sich nicht leisten, zugesagte Gelder, die ohnehin viel zu gering seien, um den tatsächlichen Sanierungsbedarf zu decken, nicht abzurufen.
Die Eltern würden sich dagegen zur Wehr setzen, kündigte er an.
Am Donnerstag wird sich auch der Bildungsausschuss mit dem Thema Schulsanierung beschäftigen. Die bildungspolitischen Sprecher der Linken, Grünen und Piraten haben einen entsprechenden Antrag gestellt. Regina Kittler, bildungspolitische Sprecherin der Linkspartei, sagte der Berliner Morgenpost: "Wir werden Bildungssenatorin Sandra Scheeres fragen, was ihre Verwaltung unternehmen wird, damit die Mittel für die Schulsanierung unverzüglich freigegeben werden." Es brauche eine Ausnahmereglung, forderte Kittler. Schließlich sei vor dem Sommer mit der Beendigung der Haushaltssperre nicht zu rechnen. Das bedeute, dass die Sanierungsmaßnahmen erst dann ausgeschrieben werden könnten und für die Durchführung der Bauarbeiten höchstens noch drei Monate Zeit blieben. Das sei zu kurz, viele Maßnahmen könnten dann nicht mehr umgesetzt werden.
32 Millionen Euro geparkt
Wie berichtet, will der Senat in diesem Jahr rund 32 Millionen Euro ausgeben, um Fenster, Dächer, Fachräume und Sanitäranlagen in Schulen sowie Schulsporthallen instand zu setzen. Die Maßnahmen sind bereits bewilligt. Doch die Bezirke können das Geld nicht abrufen, weil das Parlament den Haushalt noch nicht beschlossen hat. Das wird erst im Sommer passieren. Damit die Mittel nicht verfallen, forderten die Bildungsstadträte eine Sonderreglung für das Schulsanierungsprogramm. Doch aus der Finanzverwaltung war bereits zu hören, dass es die nicht geben wird. Ein Sprecher sagte, dass man nur in begründeten Einzelfällen Ausnahmen machen werde.
Der bildungspolitische Sprecher der Piraten, Martin Delius, will das nicht gelten lassen. "Die Begründung von Einzelmaßnahmen führt nur zu einen höheren Verwaltungsaufwand und damit zu noch mehr Kosten", sagte er. Der Senat müsse jetzt nachsteuern und das Geld freigeben.
Druck kommt auch von Sven Simdorn (CDU), Bildungsstadtrat in Treptow-Köpenick. "Ich werde bei der Bildungssenatorin eine Ausnahmereglung beantragen", sagte er. Seiner Meinung nach hätte die Senatorin das Problem längst angehen müssen. "Die Auswirkungen der vorläufigen Haushaltswirtschaft auf die Schulsanierung sind seit Langem bekannt."
Beate Stoffers, Sprecherin von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), sagte, ihre Verwaltung prüfe, wie das Sanierungsprogramm möglichst früh beginnen könne. Das sei jedoch nicht einfach, weil in diesem Jahr kein Bereich von der Regelung der vorläufigen Haushaltswirtschaft ausgenommen sei. Die Bauämter der Bezirke könnten die geplanten Maßnahmen aber schon vorbereiten, um Zeit zu gewinnen, sagte Stoffers.
20.01.2012
Sanierungsstau an Schulen : Senatorin gibt grünes Licht für Bauarbeiten
Jetzt haben es die Bezirke schwarz auf weiß: Berlins Schulen können auch ohne verabschiedeten Haushalt mit dem Geld aus dem Schulanlagensanierungsprogramm renoviert werden.
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„Klasse! Wir singen“ – Der Countdown läuft
So langsam beginnt die heiße Phase von „Klasse! Wir singen“: 90 Berliner Schulen und fast 4.500 Kinder haben sich bereits angemeldet. Rund drei Wochen – bis zum 31. Januar 2012 – haben die Lehrerinnen und Lehrer Berlins noch die Gelegenheit, ihre Klasse für das einzigartige Projekt „Klasse! Wir singen“ anzumelden, um dann im Mai an einem der großen Liederfest im Berliner Velodrom teilnehmen zu können.
Singen macht Spaß und verbindet – das ist die Botschaft, die hinter diesem Projekt steht und Schülerinnen und Schüler wieder zum gemeinschaftlichen Singen im Klassenraum motivieren soll. Dazu wird den Schulklassen nach ihrer Anmeldung ein Liederkanon mit 20 bekannten Songs zur Verfügung gestellt. Sechs Wochen lang sollen sie dann täglich mindestens eines dieser Lieder proben. Schließlich sollen sie im Mai gut vorbereitet sein, wenn sie an einem der großen Liederfeste im Berliner Velodrom mit 4.000 Kindern gemeinsam den größten Chor Berlins bilden. Aber auch darüber hinaus soll natürlich kräftig gesungen werden!
Anmeldung und alles Weitere ist unter www.klasse-wir-singen.de zu finden.- Details
RATGEBER
Freitag, 13. Januar 2012 02:50
Meine Tochter ist fünf Jahre alt und besucht noch die Kita, wird aber nach den Sommerferien eingeschult. Welche Möglichkeiten gibt es, schon jetzt die Grundschule des Einzugsgebiets kennenzulernen, um den Kindern den Übergang zu erleichtern? Gibt es Projekte zur Zusammenarbeit zwischen Kitas und Grundschulen? Lena W. aus Schöneberg
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12.01.2012
Mönchengladbach, 13. Januar. Fünf Jahre lang haben Wissenschaftler der Hochschule Niederrhein das Speiseangebot in bundesweit knapp 200 Schulmensen untersucht, bewertet und zertifiziert. Ihr Fazit fällt ernüchternd aus: Noch gibt es wenige Caterer, die sich überhaupt zertifizieren lassen - und häufig kommt mangelhaftes Essen auf den Teller der Kinder. Die AG Schulverpflegung (AGS) am Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein hat ein überzeugendes und realisierbares Konzept für ganz Deutschland entwickelt, das maßgeblich auf der angebotenen Zertifizierung basiert. Jetzt wird der operative Teil des Projekts an das Unternehmen „S&F Modernes Verpflegungsmanagement GmbH", einen erfahrenen Dienstleister, übergeben. Die Weiterentwicklung des Konzepts sowie die Zertifizierung selbst verbleiben weiterhin in der Hand der Hochschule.
Derzeit erfüllen über 90 Prozent der Schulen in Deutschland die Qualitätsstandards an gesundes Essen nicht. „Die bisherigen Versuche, in Deutschland die Situation zu verbessern, schlugen leider fehl. Dies liegt am falschen Optimierungsansatz", sagte Prof. Dr. Volker Peinelt, Leiter der AG Schulverpflegung, heute auf einer Pressekonferenz in Mönchengladbach. Die Wissenschaftler der Hochschule Niederrhein bieten eine gründliche und ganzheitliche Prüfung des Mensaessens an. Speisenproduktion, Transport, Speiseplan und vor allem die Hygiene werden unter die Lupe genommen - von der Herstellung beim Caterer bis zur Ausgabe in der Schule. Idealerweise werden beide Bereiche geprüft. Im Erfolgsfalle werden ein bis drei Kochmützen vergeben.
Laut Peinelt sieht die Ideallösung für die Schulverpflegung in Deutschland so aus: „In einer top-ausgestatteten Zentralküche mit gutem Personal wird hochwertiges Essen zubereitet, welches anschließend heruntergekühlt oder tiefgefroren wird. Das nennt man Temperaturentkopplung. In diesem Zustand wird es in die Schulen transportiert und erst unmittelbar vor der Ausgabe erhitzt. Der gesamte Prozess sollte in der Hand von Profis liegen."
Und wie sieht ein gesundes Mensaangebot in Schulen aus? „Es sollte mindestens einmal pro Woche ein Fischgericht, jeden Tag Gemüse und Salat sowie regelmäßig Vollkornprodukte angeboten werden. Fleisch sollte fettarm und nicht paniert sein, und bei den Nachspeisen sind Milchprodukte und Obst sehr wünschenswert", sagte Peinelt. Auch sollte möglichst täglich ein vegetarisches Essen angeboten werden. „Es gibt inzwischen viele attraktive vegetarische Gerichte, die von den Schülern angenommen werden." Das größte Problem in den Schulen sei aber ein anderes: Speisen würden zu lange warmgehalten, bevor sie serviert werden. „Oft vergehen mehr als drei Stunden zwischen Zubereitung und Ausgabe - sehr ungünstig für die Qualität der Speisen", so Peinelt. „Wer zu lange warmhält, kann die Prüfung nicht bestehen."
Insgesamt etwa 3000 Euro kostet die Einzel-Zertifizierung für Cateringbetriebe oder Schulen in drei Jahren. Damit sind auch die Kosten für die aufwändigen Audits eingeschlossen. Das entspricht ungefähr 20 Euro pro Woche. Pro Schüler wären das in Deutschland 40 Cent pro Monat. Günstiger ist die Gruppen-Zertifizierung, bei der die Kosten pro Schule grob gedrittelt werden. Die Zertifizierung nach dem Kochmützen-Modell könnte für Schulen und Städte, die auf der Suche nach einem Anbieter für gutes Schulcatering seien, als Auswahlkriterium gelten. Wer zertifiziert wurde, wird in einer Positivliste der AG-Schulverpflegung im Internet angegeben. „Wir hoffen, dass sich der Wettbewerb einmal umkehren wird und statt des Preises die Qualität an erster Stelle steht", sagte Peinelt.
Jetzt wird der operative Teil des Projekts an die Firma „S&F Modernes Verpflegungsmanagement GmbH" übergeben. Die S&F ist eines der führenden Beratungs- und Betreuungsunternehmen in Deutschland im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung mit Sitz in Pfaffenhofen a. d. Ilm. „Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, die wissenschaftlichen Instrumente und das Know-how der Hochschule mit unseren praktischen Erfahrungen in den Auditierungen vor Ort zum Wohle aller Gäste eines Verpflegungsbetriebes zu verbinden und stetig zu verbessern", sagte Ulrich Fladung, Geschäftsführender Gesellschafter der S&F.
„Die größte Umstellungswelle von Teilzeit- auf Ganztagsschulen steht uns in Deutschland erst noch bevor", resümierte Peinelt. „Es wird daher höchste Zeit, hierfür gewappnet zu sein und für die zunehmende Schulverpflegung gute Bewertungsinstrumente an der Hand zu haben, damit den Schülern ein optimales Essen angeboten werden kann."
Positivliste der Schulen, die positiv getestet wurden:
www.ag-schulverpflegung.de/index.php/positivliste
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610; E-Mail:
http://www.hs-niederrhein.de/home/news-detailseite/essen-in-der-schule-oecotrophologen-legen-studienergebnisse-vor-3399/
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13.01.2012
Ein Gespräch mit Erich Thies (CDU), bis vor Kurzem Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, der die Länder und den Bund an einen Tisch bringen will.
Weiterlesen: http://www.zeit.de/2012/03/C-Bildungsrat-Interview-Thies