Der Landeselternausschuss Schule (LEA) hat am Freitag, 16.01.2015 seinen Vorstand turnusgemäß gewählt. Wiedergewählt wurde Norman Heise (BEA Marzahn-Hellersdorf) als Vorsitzender. Ebenfalls wiedergewählt wurden Cornelia Partmann (BEA Friedrichshain-Kreuzberg) und Detlef Lange (BEA Spandau). Als neues Mitglied wurde Kathrin Schulz (BEA Pankow) gewählt.

Für uns Eltern hat das Jahr 2015 gut begonnen. Die Ergebnisse der Senatsklausur mit zusätzlichem Geld für Schulsanierung, Schulneubau und Integrationsstunden sind ein hoffnungsfroher Start. Der LEA wird diesen Prozess begleiten. Das zur Verfügung gestellte Geld ist ein guter Anfang. Weitere Investitionen sind notwendig, um den jahrelang aufgebauten enormen Sanierungsstau abzubauen.

„Auch im aktuellen Schuljahr 2014/2015 sehen wir uns mit alten Problemen konfrontiert.“, so Norman Heise. „Der Landeselternausschuss fordert ein Ende der Zuweisung von Zuständigkeiten zwischen den Senatsverwaltungen und Bezirksämtern. Stattdessen müssen sich die Bezirke gemeinsam auf einen Kriterienkatalog verständigen, nach dem der tatsächliche Sanierungsstau in den einzelnen Bezirken ermittelt und transparent dargestellt werden kann. Die Bezirke brauchen zusätzliches Personal, um die angebotenen Finanzmittel in den genehmigten Baumaßnahmen auch vollumfänglich zu verbauen, damit sich z. B. nicht wiederholt, was 2014 in Steglitz-Zehlendorf passiert ist: Hier mussten fast 700.000 Euro für Schul-Sanierungsmaßnahmen zurückgegeben werden, weil die Auftragsvergabe am fehlenden Personal gescheitert ist.“

Der LEA möchte sich auch mit den Themen Schulentwicklung und Schulqualität befassen. Die Rahmen-lehrpläne wurden überarbeitet und sind nun in der Anhörung. Auch Eltern sind aufgefordert, sich zu äußern. „Der Twitter-Beitrag einer Kölner Gymnasiastin zeigt, dass Schule mehr auf die Vermittlung von Methodik und praxisorientiertes Arbeiten setzen muss.“, sagt Kathrin Schulz.

Der LEA möchte auch das Thema Medienbildung voranbringen. „Wir vermissen im Moment die Konzepte, wie der Umgang mit dem Internet und den digitalen Medien in den Schulen vermittelt werden soll. Die eingesetzten Betriebssysteme und Programme auf den PCs für die Schülerinnen und Schüler sind leider oft veraltet. Wir sind im Zeitalter angekommen, wo Daten an jedem Ort jederzeit verfügbar sind. In den Schulen kommen Smartboards zum Einsatz, mit denen die Lehrerinnen und Lehrer ihre digitalen Tafelbilder speichern und, den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen könnten. Warum wird das nicht ergänzend zur Verfügung gestellt?“ fragt Detlef Lange.

Selbstverständlich wird sich der LEA auch am weiteren Voranbringen der Inklusion in Berlin beteiligen. „Der Verunsicherung der Schulen und Eltern, was den aktuellen Übergang zur inklusiven Schule betrifft, muss gegengesteuert werden. Das kann nur gelingen, wenn die schon derzeitig zahlenmäßig hohe und von Politik gelobte Integrationsquote auf dem Papier, auch qualitativ und für alle befriedigend real in den Schulen umgesetzt wird. Dazu ist die in der Senatsklausur verabschiedete schrittweise Aufhebung der Deckelung der Förderstunden ein erster Schritt, dem weitere folgen müssen. Wenn zudem für alle verständlich gemacht wird, welche konkreten Veränderungen im schulischen Alltag durch die Umsetzung zur inklusiven Schule es geben wird, dann kann auch wieder Vertrauen in den Prozess entstehen“ so Cornelia Partmann.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Lehrerausstattung. Hier stellen die Eltern in den Schulen immer wieder die Diskrepanz zwischen der theoretisch vorhanden Lehrerausstattung und der Realität fest. Das Problem der fehlenden Fachkräfte - vor allem für die Mangelfächer - muss ebenfalls gelöst werden.

„Es darf nicht länger an unseren Kindern und deren Bildung gespart werden. Heute werden in den Universitäten und den Schulen die Lehrkräfte von morgen ausgebildet. Unsere Politiker müssen jetzt die richtigen Entscheidungen treffen, damit die Lehrerausbildung die richtige Qualität hat. Diese jungen Menschen müssen den Schülern von morgen die Bildungsqualität anbieten können, die in der Gesellschaft benötigt wird für Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft.“, mahnt Norman Heise.